Donnerstag, 7. September 2017

Musik nonstop am Ennepebogen

Es war mal wieder Festivalzeit in Gevelsberg: Bis in den späten Abend hinein verwandelte sich am Samstag, den 26. August, der Ennepebogen in ein riesiges Musikareal, welches mit zwei Bühnen aufwartete, auf denen es acht Stunden lang Musik nonstop gab.
Bereits zum neunten Mal richtete der Neue Gevelsberger Kulturverein sein, mit der ENKrone (Engagementpreis der AVU) in der Sparte „Kultur“ ausgezeichnetes, Festival „Dickes G – umsonst und draußen“ aus. 
Line-Uo ließ keinerlei Wünsche offen
Als musikalische Headliner reisten „FATCAT“ aus Freiburg an. Im Mai 2013 spielten die acht Jungs dort ihr erstes Konzert und seitdem wächst die Fangemeinde in Deutschland und im Ausland immens. Ihr Stil ist schon außergewöhnlich, da sie Funk, Rock und Hiphop zu einem Sound vermengen, der nicht nur an einen hitzigen Konzertabend in einem amerikanischen Club in den siebziger Jahren erinnerte, sondern auch an Klangstücke aus den Charts des Jetzt. 
Vor ihrem Gig waren auf der Main-Stage bereits „Friday And The Fool“, „ZEITGEIST“, „Roxopolis“ sowie „SCHWARZPAUL“ aufgetreten und ließen es richtig krachen. Auf der Punk-Stage sorgten neben „180 Grad“, auch die Lokalmatadore von „Drunken Disaster“ sowie „Church of Cycology“, „Dead Koys“ und „The Grabøwskis“ für richtig fetten Sound. 
Und wem das an Musik noch nicht genügte, der bekam in einem Dupzelt, vom „Zion Garden Soundsystem“ feinste Roots, Dubs und Steppaz geboten. In der Chillarea, die direkt an der Skaterbahn zum Verweilen einlud, unterhielt das deutsche Techno-Label „Aeronautik Records“, das Festivalpublikum. 
Als Headliner konnte der Neue Gevelsberger Kulturverein in diesem Jahr die Band „FATCAT“ gewinnen. Sie brachten mit ihrem Auftritt nicht nur das Publikum in Wallung, auch die sonst eher ruhige Ennepe kam beim Mix aus Funk, Rock und Hiphop ganz schön in Bewegung.

Festival ist zugleich auch Botschaft

Es ging den Veranstaltern allerdings nicht nur reineweg ums Vergnügen. Das Festival sollte wieder einmal Botschaften in die Welt hinaustragen. Darum bot man auch Vereinen und Organisationen die Gelegenheit, sich und ihre Arbeit vorzustellen. So war zum Beispiel neben Sea Sheperd Deutschland e.V. und den Tierbefreiern auch Amnesty International vertreten. Deren mit Mitglieder fertigten mit den Festivalbesuchern Solidaritätspost für die drei in Kamerun inhaftierten Schüler Fomusoh Ivo Feh, Afuh Nivelle Nfor und Azah Levis Gob, an. Deren Schicksal begann 2014 mit einer einzigen SMS, in der sie von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen wollten, die von den Behörden jedoch als Beteiligung zu einem Aufruhr gegen den Staat angesehen wurde. 
Zudem hatte Marie Bußmann, Vorsitzende des Neuen Gevelsberger Kulturvereins, und ihre Crew natürlich auch an die kleinen Besucher gedacht. Mit überdimensionale Spielen (Vier gewinnt, Memory, etc.) sorgte man bei ihnen für strahlende Augen, 
Vegane und vegetarische Kost überzeugte
Unlängst ist es bekannt, wenn man in Gevelsberg feiert, kommt das leibliche Wohl bei den Gästen selbstverständlich nicht zu kurz. So sorgte unter anderem die Kirmesgruppe „Im Dörnen“ dafür, dass von den Festivalbesuchern niemand auf dem Trockenen sitzen musste. Der Interkulturelle Bürgergarten der Zukunftsschmiede Gevelsberg e.V. hatte indes vegetarische und vegane Köstlichkeiten aus aller Herren Länder im Angebot. Es war ein zauberhaftes Buffet das von der Vorsitzenden Annette Bußmann, und ihren rund 40 Helfern auf die Beine gestellt wurde und. bei dem sogar das Auge mitaß. Und mit dem Reinerlös aus den Verkäufen wird der Interkulturelle Bürgergarten in Kürze ein großes Insektenhotel errichten, Informationstafeln anschaffen und mehrsprachige Flyer entwickeln, damit die Bürgerschaft angeregt wird, auch in ihren heimischen Gärten oder auf ihren Balkonen eine solche künstliche geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten zu installieren.
Gerade die jungen Festivalbesucher waren von den gut gefüllten Tellern zu kleinen Preisen begeistert und wunderten sich oftmals, was man doch so alles aus Gemüse der Region und der Saison zaubern konnte. „Allein schon für die guten Gespräche und das positive Zusammenwirken aller lohnte es sich immer wieder hier an den Start zu gehen. Zudem ist es auch wichtig und gut, dass man mit dieser Veranstaltung ein klares Zeichen setzt und sich gegen rechts sowie jedwede Art von Gewalt oder Diskriminierung positioniert“, so das abschließende Resümee der zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin Annette Bußmann, die sich schon jetzt freut, dass der Neue Gevelsberger Kulturverein im kommenden Jahr den zehnten Geburtstag seines Festivals „Dickes G – umsonst und draußen“ feiern kann.   André Sicks 

BILDERGALERIE
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Auch wenn die Besucherzahl in diesem Jahr etwas geringer war als in den Jahren zuvor, der Stimmung tat es beileibe keinerlei Abbruch. Die Festival-People kamen miteinander ins Gespräch und chillten bei cooler Mucke auf den Grünflächen vom Ennepebogen; kurz gesagt, sie feierten ein friedliches Fest. 

 
Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Unter anderem sorgte die Kirmesgruppe "Im Dörnen" dafür, dass keiner auf dem Trockenen saß, der NGK brutzelte am Grill und der Interkulturelle Bürgergarten tischte ein vegatarisches und veganes Buffet auf.

Acht Stunden Musik nonstop konnte man beim Festival "Dickes G - umsonst und draußen" genießen. So traten auf der Main Stage, der großen Bühne, unter anderem auch das Essener Ruhrpott-Trio „Roxopolis“ auf. Musikalisch verortet ist die Band im Bereich Indie und Alternative. Unverkennbar ist ein analoger Sound, der sich Zeit zum Entfalten nahm und Zuhörer zum Tanzen bewegte.

Ganz anders sah es da schon bei der Dortmunder Punkband "Dead Koys" aus. Ihr Sound war inspiriert von Bands wie "Leatherface" oder "As Friends Rust". Gegründet haben sie sich 2011 und spielten seitdem fast 100 Konzerte in ganz Europa.

 
Zu den Besuchern des Festivals zählte auch der heimische Bundestagsabgeordnete René Röspel. Der SPD-Politiker nahm sich viel Zeit, um mit all den Organisation zu sprechen, die beim "Dicken G" mit einem Infostand vertreten waren. Dazu gehörten unter anderem Amnesty International, der Interkulturelle Bürgergarten, welcher unter dem Hut der Lokalen Agenda agiert, sowie Sea Sheperd, eine Umweltorganisation, die 1977 von Captain Paul Watson, einem weltbekannten Vorkämpfer und Mitbegründer von Greenpeace, gegründet wurde.

Direkt am Skaterbahn sorgte das deutsche Techno-Label "Aeronautik Records" für die chilligen Momente bei den Besuchern. Bei Techno und House konnten sie ihre Blicke über das Festivalgelände schweifen lassen und das traumhafte Wetter genießen. 

 
Das Festival ist nicht nur ein musikalisches Event, es ist ein Happening für die ganze Familie. Schöner war es mit anzusehen, wie viel Spaß die kleinen Besucher mit den aufgebauten überdimensionalen Spielen hatten. 

"Wie die Entwicklung der Musik so die Entwicklung des Bewusstseins zur Musik."  - ein Leitspruch der vom "Zion Garden Soundsystem" im Dupzelt umgesetzt wurde. Von den karibischen Wurzeln über die Entfaltung des Ska, hin zur Blüte des Reggae ist es der Dub. der die Menschen zusammenführt und mit dem sie alte und neue Wege gehen.